Glück für die einen – Pech für die anderen

Zu meiner eigenen Überraschung hatte ich für heute Wagen 8 im Sprinter von Hamburg nach Düsseldorf gebucht, der in letzter Zeit durch Probleme an der Klimaanlage auffiel, oder ganz fehlte. Doch er war heute am Start und überzeugte durch 1a Bequemlichkeit und Platz, handelte es sich doch um einen Wagen der 1. Klasse, der heute mal in der 2. Klasse aushelfen durfte. Statt der üblichen 4 Sitze hatte eine Reihe nur 3, sodass ich mich in den großen Sitzen nach Herzenslust räkeln und stecken konnte. Doch hatte der Wagen deutlich weniger Plätze als der ursprünglich Vorgesehene und so dauerte es nicht lange, bis die ersten Reisenden vergeblich nach ihrem reservierten Platz suchten.

Ein durch den Zug laufender Schaffner war selber überrascht, aber nicht sonderlich beeindruckt. Von Reisenden angesprochen, war sein Statement, dass sie sich zwar setzen könnten, aber den Platz später freimachen müssten, denn der Zug sein völlig ausgebucht. Einen Reisenden, der sich darauf hin aufregte und eine Lösung wollte, weil er während der Fahrt arbeiten musste und schließlich reserviert hatte, kanzelte der Schaffner schroff ab und fragte, ob man ein ordentliches Gespräch führen möchte. Als der Reisende erwiderte, dass er das als Unverschämtheit betrachte, teilte der Schaffner mit, das Gespräch sei beendet und ging. Die 3 Personen, die sich an ihn gewendet hatten, blieben ohne Lösung zurück. Am Hauptbahnhof Hamburg kam dann die große Welle und schätzungsweise 20-30 Leute mussten schließlich im völlig überfüllten Gang mangels Sitzplatz stehen. Das Zugpersonal tat sich in der Zwischenzeit mit allerlei Durchsagen zum ausgebuchten Zug hervor, erwähnte das Problem in Wagen 8 jedoch nicht. Also hatte der Schaffner das Problem anscheinend auch nicht weitergegeben. Erst als Zugchefin auf der Bildfläche erschien, konnte eine Lösung gefunden waren und anscheinend kamen alle in anderen Wagen unter.

Die Verspätung in Düsseldorf hielt sich mit 6 Minuten in Grenzen.